Blasmusiker auf Zeitreise
Marialindener Orchester veranstaltet Herbstkonzert
OVERATH. Auf einer musikalischen Zeitreise hat das Blasorchester Marialinden seine Gäste beim Herbstkonzert mitgenommen. Im großen Saal des Bürgerhauses Overath blickten die Musiker nach den Worten ihres Vorsitzenden Tobias Augstein auf ein Dreivierteljahrhundert Musikschaffen in Marialinden und der Stadt Overath zurück: 45 Jahre Blasorchester und 30 Jahre Nachwuchsarbeit im Jugendblasorchester.
Traditionell nahm das Jugendorchester die musikalische Reise auf, stellte sich erstmals in neuer Formation und unter neuer Leitung von Markus Reimann vor. Gleich drei Titel stellte der hoffnungsvolle Nachwuchs der Marialindener vor, ließ mit entsprechender Kostümierung bei „Pirates of the Caribbean“ sogar richtige Seeräuberstimmung aufkommen.
Anschließend übernahm das große Orchester unter Manfred Austen die Reiseleitung, tischte in gewohnter perfekter Manier Titel von Barock mit klassischen Arrangements auf. Zu hören gab es Charpentier, Haydn, Mozart („Zauberflöte“) und Purcell bis hin zum Blick in die Zukunft mit futuristischer Filmmusik aus „Star Wars“. Spaß und Freude der erfreulich jungen Akteure an ihrer Musik war von den ersten Takten an zu erkennen und schwappten auf das begeisterte Publikum über, das trotz der schönen herbstlichen Witterung ins Bürgerhaus gekommen war.
Sichere Intonation und Dynamik, Geschlossenheit in allen Registern führten zu brillanten Leistungen. Dazu trugen auch hervorragende Solisten bei, die bei John Warringtons „Original Dixieland Concerto“ brillierten: Norbert Miebach, Klarinette; Ruben Bauer, Trompete; Stefan Schmidt, Saxophon; Olav Göttfert, Posaune; Hide Takahashi, Tuba, und Valentin Austen, Schlagzeug. Auch zeitgenössische Popsongs, etwas „Skyfall“ aus dem gleichnamigen Bond-Film, erfreuten die Gäste.
Das Orchester - Manfred Austen: „Ihre habt das ganz toll gemacht; ich bin stolz auf euch“ - konnte natürlich nicht ohne Zugaben, darunter Robby-Williams-Titel mit vielen bekannten Ohrwürmern - in die Pause.

Danach fand die „Reise“ einen weiteren Höhepunkt mit der ebenfalls von Manfred Austen dirigierten Big Band der Marialindener. Die tischte in gewohntem Super-Sound bekannte und weniger bekannte Melodien auf - wie Abracadabra (L. Barton) oder das von Louis Armstrong „Hello, Dolly“. Damit kam die Band beim Publikum super an. Solisten oder hervortretende Instrumentengruppen wurden mit Zwischenbeifall frenetisch gefeiert und abschließend eine ganze Reihe von Zugaben fällig. Dabei der „Mambo Nr. 5“ und ein tolles Schlagzeugsolo von Valentin Austen.
Unter den zahlreichen Gästen waren auch der CDU-Landtagsabgeordnete Rainer Deppe und der Vorsitzende des Overather Kulturausschusses Peter Schwamborn.
Kölnische Rundschau, 02. Oktober 2013